Stellungnahme der Ortsgruppe des BN zum geplanten Windpark in Mindelheim
Stellungnahme der Ortsgruppe des BN zum geplanten Windpark in Mindelheim
Der Bund Naturschutz ist mit 260.000 Mitgliedern der größte Naturschutzverband des Freistaats.
Die Ortsgruppe Mindelheim vertritt über 600 Mitglieder.
Der Bund Naturschutz begrüßt ausdrücklich die Aufstellung von Windrädern im Mindelheimer Stadtwald und unterstützt die Bemühungen der Stadt, bei der Energiewende zur Erzeugung umweltfreundlichen Stroms voranzukommen. Die Belange des Artenschutzes (Vögel und Insekten) müssen dabei berücksichtigt werden und ggf. Ausgleichsmaßnahmen, z.B. Wiederaufforstungen an anderer Stelle gewährleistet werden.
Dies wird im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens (Regionalplanung, Flächennutzungsplan) unter Einbeziehung der Naturschutzbehörden berücksichtigt. Grundsätzlich ist jede menschliche Bautätigkeit ein Eingriff in die Natur, eine Windkraftanlage aufgrund der Größe auch optisch relevant, hier gilt es entsprechend abzuwägen.
Verglichen mit dem Abbau von Kohle, dem Abbau und Transport von Öl und Gas, schneidet die Windkraft um ein Vielfaches besser ab, von den Treibhausgasen noch gar nicht zu sprechen.
Leider befinden wir uns in der Situation, dass sich unsere Erde durch menschliche Aktivitäten, durch die Zunahme von Treibhausgasen (vor allem die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas) immer mehr erwärmt. Die Folgen davon sind für uns alle inzwischen auch vor Ort zu spüren (Hitzewellen, Trockenheit, schwere Stürme und sintflutartige Regenfälle etc.). Wird die Erwärmung nicht gestoppt, wird der Wald, wie wir ihn jetzt noch erleben dürfen, nicht mehr existieren. Das Aufstellen von Windrädern ist dabei das wesentlich kleinere „Übel“ und Lösung des Problems.
Die „Arbeitspferde“ der erneuerbaren Energien sind die Windkraft und Photovoltaik, die massiv ausgebaut werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Ein weiterer Vorteil dieser Techniken ist der sehr günstig erzeugte Strom von ca. 6 Cent die kWh. Außerdem passt die Erzeugung sehr gut zusammen, denn Wind weht vor allem im Winterhalbjahr, die Photovoltaik produziert viel im Sommerhalbjahr.
Anti-Windkraft Initiativen nutzen den Naturschutz oft nur als Deckmäntelchen. Der Autoverkehr oder der Einsatz von Glyphosat stellen für Insekten und Vögel ein ungleich höheres Risiko dar als die Windkraft. Völlig unbelegt sind dabei auch Behauptungen über den angeblich gesundheitsgefährdenden Infraschall oder die angebliche Austrocknung der Landschaft durch Windkraft.
Die dabei oft geäußerte Leugnung des durch Menschen verursachten Klimawandels widerspricht dabei sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen und kommt meistens aus dubiosen amerikanischen Quellen (Heartland Institute), welches u.a. von der fossilen Industrie finanziert wird.
Zur besseren Akzeptanz gehört auch eine faire Beteiligung der ortsansässigen Bevölkerung am Betrieb der Windkraft und an der Betreibergesellschaft.
Der Vorstand der Ortsgruppe Mindelheim
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Literaturhinweise:
(Download unter https://bn-kg-schwaben.windcloud.de/index.php/s/BfNPc2c84FmT6zt)
1) Pressemitteilung BN vom 19.1.2022 mit 5 Kernforderungen des BN zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie
2) Infoblatt BN zum Isolationsgas SF6 Falscher Alarm-Windkraft weiterhin Klimaretter
3) Infoblatt BN Strom aus Windenergie
4) BN Positionen 56 Infobroschüre Für einen natur- und umweltverträglichen Ausbau der Windenergie
5) Stellungnahme BN Verbandsanhörung zum Windenergie Erlass 2015
6) BN Flyer Naturverträglicher Ausbau von Windkraft
7) Thesenpapier zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie von BN, NABU, Deutsche Umwelthilfe, WWF, Greenpeace, Germanwatch und Deutscher Naturschutzring
8) Lobby control Blue spice Media Wiki Heartland Institute