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Hochwasserschutz

Die Hochwasserereignisse im Frühjahr 2024 haben uns nicht nur betroffen gemacht, sondern haben uns auch zum Nachdenken gezwungen. Gemeinsam haben wir überlegt, ob und was jeder einzelne ganz konkret für mehr Hochwasserschutz tun kann. Denn wir sind überzeugt: jeder kann einen kleinen Teil dazu beitragen und jede noch so kleine Maßnahme kann Wirkung zeigen. Unter dem Schlagwort #STARKbeiREGEN stellen wir die besten Ideen vor - von klein bis etwas größer.


Ist das Fass voll?

Kann ein Regenfass beim Hochwasserschutz helfen? Absolut! Ein Regenfass ist eine sehr einfach Möglichkeit, Hochwasserschutz zu unterstützen. Es sammelt Regenwasser von Dachflächen, das sonst als Oberflächenabfluss in die Kanalisation abfließt, und das stattdessen für die Gartenbewässerung genutzt werden kann. Auch hier gilt: jede noch so kleine Maßnahme hat eine Wirkung - erst recht wenn viele mitmachen! Profi-Tipp: Wenn sich ein Starkregenereignis ankündigt, Wasserspeicher möglichst frühzeitig noch einmal leeren.


Die Oberfläche ist entscheidend

 Wusstest du, dass die Wahl der Oberfläche bei Flächen einen großen Einfluss auf Hochwasserschutz hat? Durchlässige Oberflächen wie Rasengittersteine oder Kies ermöglichen es Regenwasser, in den Boden zu versickern, anstatt unkontrolliert abzufließen. Das reduziert die Gefahr von Überschwemmungen und entlastet die Kanalisation. Indem wir auf durchlässige Materialien setzen, unterstützen wir nicht nur die Umwelt, sondern auch den Schutz unserer Städte und Gemeinden vor Hochwasser.


Bitte freimachen!

Warum ist Flächenentsiegelung wichtig beim Hochwasserschutz? Versiegelte Flächen verhindern, dass Regenwasser in den Boden versickert und belasten so unsere Kanalisation bei starken Regenfällen. Durch die Umwandlung versiegelter Flächen in durchlässige Oberflächen wie Rasengittersteine oder Kies kann Regenwasser im Boden versickern anstatt oberflächlich abzufließen. Das reduziert die Belastung der Kanalisation und minimiert das Risiko von Überschwemmungen, besonders in Siedlungsbereichen. Zusätzlich fördert Flächenentsiegelung die Grundwasserneubildung und unterstützt die natürliche Wasserregulierung. Jeder Quadratmeter ist entscheidend!


Warum Dachbegrünung einen entscheidenden Beitrag zum Hochwasserschutz leistet!

Dachbegrünung ist nicht nur schön anzusehen, sondern spielt eine wesentliche Rolle im Schutz vor Hochwasser. Begrünte Dächer speichern eine nicht unerheblich Menge Regenwasser und geben es zeitverzögert ab oder lassen es auf natürliche Weise verdunsten. Dadurch wird die Kanalisation entlastet und das Risiko von Überflutungen in Siedlungsbereichen reduziert. Dieser Effekt ist besonders wichtig in Zeiten von häufig auftretenden Starkregenereignissen. Zusätzlich zur Hochwasservorsorge bieten begrünte Dächer wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere, fördern die Biodiversität und verbessern die Luftqualität. Sie tragen auch zur Energieeffizienz bei, indem sie Gebäude im Sommer kühlen und im Winter isolieren.


Keine Entwässerungsgräben im Wald

Ein Wald auf schwerem, staunassen Boden, der wie viele Wälder im Unterallgäu in der Vergangenheit mit Entwässerungsgräben durchzogen wurde. Leider werden solche Gräben immer noch ausgehoben um den Abfluss zu ertüchtigen - in diesem Fall ist das Wasser am 1. Juni 2024 in den Krebsbach, danach durch Hawangen, vom Krebsbach in die Günz, und damit durch Babenhausen geflossen und hat dort zu den verheerenden Hochwasserschäden beigetragen. Entwässerungsgräben im Wald sollten nicht mehr ausgehoben werden dürfen. Im Gegenteil: die bestehenden eingewachsenen Gräben sollten sukzssive aufgefüllt bzw. aufgestaut werden, um den Wasserrückhalt im Wald zu verbessern.


Wasserrückhalt im Naturwald

Ein nicht entwässerter Feuchtwald, in dem nach Regenfällen Wasser steht (und Sumpfdotterblumen wachsen), ist nicht nur ein Waldbiotop und Lebensraum seltener Arten, sondern trägt durch Wasserrückhalt in der Fläche auch zum Hochwasserschutz bei. Falls die Besitzer aufgrund der Nässe den Wald nicht bewirtschaften wollen oder können, können sie Ausgleichsmaßnahmen vom Staat beantragen (VNP Wald). 


Intakte Flussauen als natürliche Hochwasserbremse