Zur Startseite
  • Aktiv werden
  • Öko-Tipps

Veranstaltungen

Ortsgruppen

Igel gefunden im Unterallgäu ... was nun?

Wann braucht ein Igel Hilfe?

  • Tagsüber unterwegs sind gesunde Igel nur im Ausnahmefall. Gibt es weitere Anzeichen, ist rasches und richtiges Handeln wichtig.
  • Offensichtliche Verletzungen.
  • Husten, deutliches Röcheln.
  • Torkeln.
  • In der Sonne liegen.
  • Hungerknick: Gesunde Igel haben eine Tropfenform, es ist kein "Hals" erkennbar. Eine Einbuchtung zwischen Kopf und Rücken nennt sich "Hungerknick" und zeigt, dass ein Ige abgemagert ist. Auch lose Haut um die Flanken ist ein Anzeichen dafür.
  • Fliegeneier: Kleine weiße "Stäbchen" sind Eier von Fliegen, die einen schwachen Igel als Opfer erkannt haben. Aus ihnen schlüpfen bald Maden, deshalb sollten Eier rasch abgesammelt werden (auch in Ohren etc.).
  • Igel stehen als Wildtiere unter besonderem Schutz und dürfen nicht ohne Grund und nur für begrenzte Zeit in menschliche Obhut genommen werden. Rasche professionelle Hilfe ist hierzu unerlässlich.
     

Wichtig ist rasche und richtige Hilfe

  • Igelhilfe kontaktieren, hier finden sich auch wertvolle Tipps für die Erstversorgung:
    https://igelhilfeverein.de/igel-notfall/

    Telefon: +49 (0) 1590 6720003
    E-Mail: Info@igelhilfeverein.de (bitte unbedingt Mobil- oder Festnetznummer angeben)

    Eine Spende ist sehr wünschenswert, da Igelpflege meist ehrenamtlich erfolgt und die Kosten für Behandlung und Pflege leicht im dreistelligen Bereich liegt.

  • Mithilfe ist erwünscht. Nach der richtigen Behandlung könnt Ihr selbst aktiv werden: behandelte Igel aufpäppeln, gesichert überwintern, auswildern im Naturgarten ... all dies ist mit der richtigen Hilfe kein Hexenwerk. So tragt Ihr dazu bei, dass nicht alle Arbeit an den Igel-Profis hängenbleibt. 

  • Igel unterscheiden sich erheblich von anderen Kleintiren, deshalb bitte unbedingt nur Igel-erfahrenene Tierärzte aufsuchen.
    Darauf achten, dass ausschließlich Jacutin Pedicul Spray und kein Flohpulver oder Spot-On verwendet werden, das kann Igel töten. Auch sollen nur aufgewärmte Tiere behandelt werden. Bitte kein Rotlicht verwenden.
    Bei der Initiative Pro-Igel gibt es kompetente Hilfe und auch Merkblätter für Tierärzte sowie viele andere hilfreiche und verlässliche Infos:
    https://www.pro-igel.de/downloads/spezialthemen-iwk/IWk1-Tierarzt_Leseprobe.pdf
    http://www.pro-igel.de/merkblaetter/merkblaetter.html
     

Igelfreundliche Gärten

Seit über 12 Millionen Jahren gibt es Igel. Sie sind die älteste in unveränderter Form noch vorhandene Säugetierart auf unserem Planeten. Seit 2017 stehen sie in Bayern auf der Vorwarnliste und gelten als gefährdete und besonders geschützte Wildtiere.

Igel sind nachtaktive Einzelgänger, die sich hauptsächlich von großen Laufkäfern und Larven von Nachtschmetterlingen ernähren. Im eigenen Garten kam man viel tun, um die sympathischen Tiere zu unterstützen:

  • Laub und Reisighaufen in ruhigen Ecken liegen lassen; auch Igelhäuser werden gerne angenommen, vor allem wenn sie mit Laub oder Ästen bedeckt sind. Igel nutzen tagsüber oft verschiedene Quartiere, es kann also gar nicht genügend wilde Ecken geben.
  • Den Rasenmäher nur tagsüber nutzen und einen Sicherheitsabstand zu Hecken und Büschen halten.
  • Bitte unbedingt auf Gift („Pflanzenschutzmittel“) und künstlich-chemische Dünger verzichten. Beides zerstört gesundes Bodenleben sowie alle Insektenarten und gelangt unweigerlich auch in die Nahrungskette von Tieren und Menschen.
  • 10 x 10 cm große Lücken unter dem Zaun offen lassen als Durchschlupf.
  • Frisches Wasser (keine Milch!) anbieten, z.B. In einem Untersetzer mit ein paar Steinen drin oder einem flachen Teich mit griffigen Rändern.
  • Vielfältige Gärten mit unterschiedlichen Strukturen und heimischen Pflanzen bieten Lebensraum für vielfältiges Leben. Hier fühlen sich auch Igel wohl und finden artgerechte Nahrung.
  • Totholz im Garten liegen lassen. Etwa 1500 verschiedene Käferarten haben ihre Kinderstube im Totholz und Käfer sind die Leibspeise von Igeln.
  • Gesunde Igel haben eine Tropfenform. Eine Einbuchtung am Hals ist ein sogenannter Hungerknick. Hochwertiges Katzennassfutter ohne Gelee kann Igel vor dem Verhungern retten. In einem Igelhaus angeboten ist es auch „katzensicher“.