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Sonnencreme belastet Gewässer

Wer sich ordentlich mit Sonnencreme einschmiert, vermeidet Sonnenbrand, aber gefährdet das Leben im Wasser. Welche Cremes wirksam gegen Sonnenbrand schützen und trotzdem nicht der Umwelt schaden, verrät der BUND Naturschutz.

12.07.2022

Die Sommerferien stehen vor der Tür und die Menschen zieht es ans Meer oder an den See. Eine gute Sonnencreme sollte im Reisegepäck nicht fehlen. Viele Cremes enthalten allerdings chemische Stoffe, Mikroplastik und weitere synthetische Polymere oder auch Nanopartikel, die beim Baden ins Wasser gelangen und dort verbleiben –mit langfristigen Folgen.

Sonnencremes schützen unsere Haut durch Filtersubstanzen. Dabei unterscheidet man zwischen einem organisch-chemischen und einen mineralischen Filter. Chemische Sonnenschutzmittel können in die Haut eindringen und UV-Strahlung in Wärme umwandeln. „Viele chemische Filter sind umstritten und stehen unter Verdacht, im menschlichen Körper hormonell zu wirken, da sie in den Blutkreislauf eindringen und sogar in der Muttermilch nachgewiesen werden können “, erklärt Geschäftsführerin Tina Melder aus der BN-Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu. „Nicht nur wir Menschen, sondern auch Fische und andere Wasserbewohner und das Ökosystem der Gewässer leiden erheblich unter diesen Stoffen.“

Leider gibt es bisher nur Studien über die schädliche Wirkung von Octinoxat und Oxybenzon. Einige Länder und manche Ferienorte verbieten mittlerweile Sonnencremes mit diesen Stoffen. Allerdings gibt es noch viele weitere Stoffe, zu denen es keine umfassenden Studien gibt, was die Auswirkung auf unsere Gewässer und Meere betrifft.

Um Gewässer zu schützen, sollten Verbraucher deshalb zur Naturkosmetik greifen. Dazu gehören oft auch die mineralischen Sonnenschutzmittel, diese nutzen beispielsweise Zinkoxid als optische Barriere zwischen Haut und Sonnenstrahlung. Diese Stoffe wirken wie ein Spiegel und reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. Sie sind insbesondere für Allergiker*innen häufig die bessere Wahl. Doch Vorsicht: Mineralische Sonnenschutzmittel können umweltschädliche Nanopartikel enthalten. Forscher haben herausgefunden, dass sich Nanopartikel zum UV-Schutz im Wasser lösen können. Sonnenlicht erzeugt dann mithilfe der Stoffe aus dem Wasser schädliches Wasserstoffperoxid. Dieses schädigt Kleinstlebewesen.

„Einen wirklich ökologisch sinnvollen Sonnenschutz gibt es nicht. Deshalb sollte jeder der Sonnencreme nutzt, zumindest auf mineralische Filter in Nicht-Nano-Form und ohne Mikroplastik setzen. Am besten ist es, die starke Sonneneinstrahlung in der Mittagshitze ganz zu meiden. Halten Sie sich nur zeitweise in der Sonne auf und ansonsten im Schatten“, so Tina Melder. Geduscht werden sollte nach dem Sonnenbad besser zu Hause, damit weniger UV-Filter direkt in die Gewässer gelangen.


Einmal jährlich bringt die Kreisgruppe die BNachrichten in gedruckter Form heraus. Es geht dabei vor allem darum, die Mitglieder über die Kreisgruppenarbeit zu informieren, die nicht digital erreichbar sind.

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