Laubholzsägeschrecke und der gehörnte Zunderschwamm-Schwarzkäfer. Alles Arten, die im Unterallgäu heimisch sind und auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen, aber dem normalen Naturspaziergänger
eher verborgen bleiben. Umso besser, dass es passionierte Fotografen gibt, wie Rainer Burghart aus Tussenhausen, der im Rahmen der gut besuchten Hauptversammlung der Ortsgruppe Mindelheim des Bund Naturschutz im kleinen Saal des Forums Mindelheim eine Auswahl seiner fotografischen Highlights an farbenfrohen und skurrilen Insekten zeigte.

„Allerweltsviecher"- so lautete der vielversprechender Titel des Bildervortrags - eine Sympathiewerbung für Insekten, die nochmal in ausführlicher Form nächsten Herbst wiederholt werden soll, versprach Ortsgruppenvorsitzender Frederik Schüttler in seiner Einleitung zur Tagesordnung, welche mit einem Rückblick über die vergangenen 3 Jahre Aktivitäten in der Ortsgruppe begann. Amphibiensammlung, jeder qm zählt, Saatgut- und Pflanzenbörse, Doku-Filme, Repaircafé - eine bunte Vielfalt an Aktionen und Veranstaltungen sorgten für ein abwechslungsreiches Programm.

Dies soll nach den Worten der stellvertretenden Ortsgruppenvorsitzenden Silke Lotterbach auch im kommenden Jahr so weitergeführt werden. In einer Vorschau stellte sie die wichtigsten Veranstaltungen und Aktivitäten für das Jahr 2024 vor.

Wichtigste Neuerung ist der Erwerb von ehemaligen Fischteichen im Hillental zwischen Nassenbeuren und Mattsies. „Hier konnte der Bund Naturschutz ein besonderes Kleinod erwerben, welches in enger Absprache mit den Fachbehörden naturnah umgestaltet werden soll", freut sich der BN-Ortsgruppenvorsitzende. Auch dorthin soll es geführte Exkursionen geben.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Ortsgruppe bildet die Pflege des Naturlehrgartens. Hier herrschten nach dem Tod des bisherigen Leiters Walter Feil, der dort bis zuletzt sehr großen Einsatz zeigte, auch Zweifel ob dieser in dem bisherigen Umfang weiter erhalten werden könnte.

Die Ortsgruppe hat jedoch eine tatkräftige organisatorische Leitung in der Person von Christine Ruiu gewinnen können, die sich der Versammlung vorstellte. Sie schaffte es, aufbauend auf einem kleinen Stamm bisheriger Aktiven, ein richtiges Netzwerk von freiwilligen Helfer*innen aufzubauen, welche regelmäßig die Pflege übernehmen. „Wir haben seit März bereits über 600 Arbeitsstunden geleistet. Es macht richtig Spaß zu sehen, wie in der großen Gruppe jeder seine Schwerpunkte und Ideen hat und diese einbringen kann", freut sich Christine Ruiu. So hätte sich hier eine nette Gemeinschaft gebildet, die sich nach den Arbeitseinsätzen auch immer gerne noch beim gemeinsamen Einkehren trifft. Ein Schwerpunkt in diesem Winter wird im teilweisen Ausbaggern und der Neugestaltung des Teiches liegen.

Zum Abschluss standen die regulären Vorstandswahlen an. Silke Lotterbach verabschiedete im Namen der Ortsgruppe zunächst drei langjährige Vorstandsmitglieder, die sich nicht mehr zur Wahl stellten: Dr. Clemens Mehnert, Dr. Wolfgang Glasmann und Stefan Fäßler, alle drei stehen aber weiterhin bei Aktivitäten zur Verfügung.

Die Neuwahl des Vorstands, welche durch Helmut Scharpf und Martin Muth von der Kreisgruppe durchgeführt wurde, ergab beim Kern des Vorstands keine Änderungen:

Erster Vorsitzender bleibt Frederik Schüttler, stellvertretende Vorsitzende Silke Lotterbach, Kassenwart Werner Habich und Schriftführer Frank Rattel. Als Beisitzer*innen wurden (teilweise neu) gewählt: Gerhard Steber, Heike
Hartwig, Petra Paspa, Tim Kramer, Teresa Fäßler und Christine Ruiu.

Zum Abschluss gab noch der stimmgewaltige Biobauer Hans Lochbrunner aus Derndorf ein nachdenkliches Lied über das schwierige Verhältnis des Menschen zur Natur und Umwelt zum Besten.