Klimafreundliche Jahreshauptversammlung in Erkheim
So zum Beispiel beim Projekt „Papierwende Unterallgäu“, das eine Erhöhung der Recycling-Papierquote zum Ziel hat: Zusammen mit der Fachabteilung für Klimaschutz konnte der BN bisher schon acht Schulen sowie drei Gemeinden von den Vorteilen überzeugen. Geschäftsführerin Tina Melder erklärte in ihrem Vortrag, dass durch die Verwendung von Recyclingpapier ein nicht zu unterschätzender Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz geleistet werden kann – vor allem angesichts der enormen Papiermenge von mehreren Millionen Blatt, die täglich im Landkreis verbraucht werden.
Dr. Michael Schneider vom Landschaftspflegeverband teilte im Anschluss „Denkzettel am laufenden Band“ aus und informierte auf unkonventionelle Art über das Biodiversitätsprojekt „Bachmuschel- und Libellenbäche im Unterallgäu“. Freunde der modernen Technik können in Erkheim ein ganz besonderes Outdoor-Abenteuer bestehen: Auf der Bachmuschel-Safari wird der Besucher per Smartphone in einer Art digitalen Schnitzeljagd auf den rechten Weg gelotst und kann sein Wissen über die bedrohte Muschelart testen und erweitern.
Der Jahresrückblick der zehn Ortsgruppen machte deutlich mit wieviel Herzblut und mit welcher Vielfalt die Ehrenamtlichen im ganzen Landkreis aktiv zum Umwelt- und Naturschutz beitragen: Amphibien wurden gerettet, Bäume gepflanzt, Blumen gesät, Wiesen gemäht und gepflegt, Müll gesammelt und Besucher informiert, Insektenhotels gebaut und Kinderfeste organisiert. Auch beim Thema Bildung- und Weiterbildung war man fleißig, denn im vergangenen Jahr fanden zahlreiche Veranstaltungen mit Fachreferenten und Exkursionen statt und stehen auch für 2018 bereits im neuen Jahresprogramm, das auf der Homepage der Kreisgruppe abgerufen werden kann.
Erfolgreich verlief das Jahr auch aus Sicht der Umweltbildung. Die stetig steigende Nachfrage nach mobilen Angeboten für Schulen und Kindertageseinrichtungen war Anlass zur Freude und führte dazu, dass man die Anzahl der Umweltbildner aufstocken musste, um auch im aktuellen Jahr möglichst viele Kinder und Jugendliche für die Natur vor der Haustür, aber auch für Nachhaltigkeitsthemen wie Energie sparen und ökologischer Fußabdruck begeistern und sensibilisieren kann.
Beim bayerischen Volksbegehren zum Thema Flächenfraß haben die Naturschützer ihre Kooperation zugesagt und Aktionen angekündigt, um den Bürgern deutlich zu machen, dass die stetig steigende und zum Teil unnötige Versiegelung in Grenzen gehalten werden muss. Als Beispiel nannte der Vorsitzende Helmut Scharpf einen Parkplatz für 600 Autos in Wolfertschwenden, der auf der grünen Wiese entstand. Da durch den Bau-Boom im Stadtbereich immer öfter alte und schützenswerte Bäume bedroht werden, hat der Landesverband eine kostenlose Baum-Hotline in Leben gerufen. Besorgte Bürger können sich unter der Nummer 0800-7823822 in allen Baumfragen Hilfe holen.
Dass Klimaschutz auch ganz einfach und überaus lecker sein kann, konnten die rund 40 Anwesenden beim regionalen Bio-Essen am eigenen Leib erfahren. Schließlich soll man den Worten auch Taten folgen lassen – pro Gericht ließen sich mehr als 1 kg CO2 einsparen.
Einmal jährlich bringt die Kreisgruppe die BNachrichten in gedruckter Form heraus. Es geht dabei vor allem darum, die Mitglieder über die Kreisgruppenarbeit zu informieren, die nicht digital erreichbar sind.