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Frühlingserwachen - Amphibien gehen auf Wanderschaft

Während noch bis vor kurzem der gefrorene Boden den Aufbau der Amphibienschutzzäune entlang der Straßen verhinderte, lockt nun der rasche Temperaturanstieg Kröten, Frösche und Molche aus den Winterquartieren. Die rund 6.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer des BUND Naturschutz (BN), unterstützt von Straßenbaubehörden, Gemeinden und Landschaftspflegeverbänden müssen nun den Aufbau der Zäune in kürzester Zeit erledigen. Denn auf dem Weg zu den Laichgewässern droht der Tod auf der Straße. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 – 700.000 Amphibien das Leben. Weitere Helferinnen und Helfer sind willkommen.

12.03.2019

In den ersten warmen Tagen und frostfreien Nächten haben sich die ersten Kröten, Frösche und Molche  auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Dies bestätigten heute die Amphibienhelfer*innen des BUND Naturschutz-Kreisgruppen Nürnberger Land, Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim, Main-Spessart und Bamberg. An zwei Übergängen in den Landkreisen Main-Spessart bzw. Bamberg waren gar bis zu 100 Erdkröten in den Fangeimern zu finden.  Ab einer nächtlichen Temperatur von circa 5 ° C und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere dann massenweise auf Wanderschaft.

Deshalb sind in den nächsten Wochen wieder die ehrenamtlich Aktiven des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite.

Allerdings stellen immer mehr Helferinnen und Helfer fest, dass frühere Allerweltsarten wie der Grasfrosch vielerorts seltener in den Fangeimern zu finden sind. Um die Bestände zu retten, muss der Rückgang von feuchten Wiesen und Weiden in Bayern gestoppt werden, so wie es das unlängst mit überwältigender Beteiligung von der Bevölkerung unterstützte Volksbegehren zur Artenvielfalt vorsieht. „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber der Rückgang der Insekten macht ihnen schwer zu schaffen: Hauptnahrung der Amphibien sind Insekten! Auch der Einsatz von Pestiziden trägt zum allmählichen Verschwinden unserer Kröten, Frösche und Molche bei. Darum ist es wichtig, dass die Inhalte des Volksbegehrens zur Artenvielfalt bzw. „Rettet die Bienen“ ihren Weg ins bayerische Naturschutzgesetz finden“, so Prof. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN.

 

Möglichkeit zum Mithelfen bei der Amphibienrettung gibt es bayernweit. Die lokalen Kontaktadressen sind im Internet zu finden: www.bund-naturschutz.de/aktionen/amphibien-retter-werden

 

* Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme.

*Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.

*Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.

*  Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.

* Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an die Untere Naturschutzbehörde: naturschutz@lra.unterallgaeu.de


Einmal jährlich bringt die Kreisgruppe die BNachrichten in gedruckter Form heraus. Es geht dabei vor allem darum, die Mitglieder über die Kreisgruppenarbeit zu informieren, die nicht digital erreichbar sind.

Lesen Sie hier die Ausgaben der letzten Jahre.