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Astscheren, Astsägen, Handschuhe und los geht’s!

In einer gemeinsamen Aktion sind Mitte Februar der BUND Naturschutz Memmingen-Unterallgäu und der DAV Memmingen den Weiden im Kotzenbrühl zu Leibe gerückt.

15.02.2025

Das Kotzenbrühl – ein Niedermoor zwischen Memmingen und Trunkelsberg – ist ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten. Dieses Feuchtgebiet wurde über Jahrhunderte hinweg traditionell bewirtschaftet, indem es regelmäßig gemäht wurde, um Einstreu für die Tierhaltung zu gewinnen. Durch diese extensive Nutzung entstanden artenreiche Wiesen mit seltenen Pflanzen und spezialisierten Tierarten, die auf nährstoffarme und feuchte Standorte angewiesen sind.

Heute jedoch ist die Nachfrage nach Streue nahezu verschwunden. „Dadurch fehlt der wirtschaftliche Anreiz, solche schwer zugänglichen und mühsam zu pflegenden Flächen weiter zu bewirtschaften und die offene Moorlandschaft und damit auch die seltenen Arten gehen verloren“, erläutert Harald Jungbold, Flächenmanager der BUND Naturschutz Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu.

Um dem entgegenzuwirken, setzt sich die BUND Naturschutz Ortsgruppe Memmingen seit vielen Jahren für den Erhalt dieser besonderen Feuchtwiesen ein. Durch gezielte Pflegemaßnahmen wie Mahd und Entbuschung bewahrt sie die Vielfalt an Pflanzen und Tieren, die sich hier über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat.

Am Freitagnachmittag ging es los – kurzes Kennenlernen am Parkplatz und dann mit Säge und Astschere ab ins Gebüsch. Ein paar Schneiden, einige zerren und andere sorgen für den Transport zu den stetig höher und breiter werdenden Gehölzhaufen. Nach drei Stunden ist das erste Etappenziel erreicht: Mehrere Bereiche, in denen die Weiden zu weit in die Wiesen gewachsen waren, sind ab nächstem Jahr wieder mähbar. Hat die zweite Gruppe am Samstagvormittag denn überhaupt noch etwas zu tun? Michael Dressler, 2. Vorsitzender des DAV-Memmingen stellt fest:„Bei einem kurzen Rundgang im Kotzenbrühl wird deutlich, dass die Arbeit auch in den kommenden Jahren nicht ausgeht.“

Am Samstagmorgen – pünktlich zu Sonnenaufgang macht sich dann die zweite Gruppe daran, die Gehölzhaufen der Vorgänger zu verbreitern, denn höher geht nicht mehr. Nach zwei halben Tagen und vollem Einsatz von rund 20 Freiwilligen lagen drei riesige Haufen Gehölzschnitt bereit zur Abholung. Das Holz wurde dankenswerterweise von der Stadt direkt abtransportiert und soll die Gewächshäuser der Stadtgärtnerei CO2-neutral beheizen.

Und wie geht es weiter? Harald Jungbold ist sich sicher: „Für das Kotzenbrühl und die Kooperation zwischen den Vereinen war diese Aktion ein voller Erfolg! Weitere gemeinsame Aktionen werden folgen und die Fortführung der Entbuschung im Kotzenbrühl steht für den kommenden Herbst bzw. Winter auf dem Plan.“

Bei Fragen oder Interesse an weiteren Aktionen kann gern mit Harald Jungbold, Flächenmanager der Kreisgruppe des BUND Naturschutz Kontakt aufgenommen werden. www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de


Einmal jährlich bringt die Kreisgruppe die BNachrichten in gedruckter Form heraus. Es geht dabei vor allem darum, die Mitglieder über die Kreisgruppenarbeit zu informieren, die nicht digital erreichbar sind.

Lesen Sie hier die Ausgaben der letzten Jahre.